Salon des Refusés diskutiert die Veränderungen der Erwerbsgesellschaft
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Mit Beginn der documenta 12 startet der documenta 12 Beirat eine neue Aktivität: den Salon des Refusés (Salon der Abgewiesenen). Erwerbslose und prekär Beschäftigte aus Kassel bringen hier ihr Wissen und ihre Erfahrungen als ExpertInnen der aktuellen Veränderungen der Arbeitsgesellschaft mit dem Wissen von KünstlerInnen und Gästen der documenta 12 sowie der Kasseler Öffentlichkeit in Austausch. Seit 2006 kommt der documenta 12 Beirat regelmäßig im Kulturzentrum Schlachthof zusammen, um die documenta 12 und ihre Fragestellungen lokal zu kontextualisieren. Mit dem Salon des Refusés widmet sich der Beirat einem auch für Kassel drängenden Thema: der Erwerbslosigkeit und der Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse.
Die Selbstdefinition unserer Gesellschaft anhand der Erwerbsarbeit ist brüchig geworden. Fehlende Arbeitsplätze, Abbau von gesicherten Beschäftigungsformen, Aufbau eines Minilohnsektors, Working-Poor, Hartz IV, Leiharbeit und Entlassungen trotz guter Gewinne sind die Schlagworte und deutlich sichtbaren Zeichen einer Krise, die zu individuellen und kollektiven Verunsicherungen führt. Doch die Diskussionen um Wege aus der Krise halten sich oft am Mythos der Vollbeschäftigung fest und scheinen ein Nachdenken über echte Alternativen zu verhindern.
Der Salon des Refusés wird sich während der 100 Tage Dauer der documenta 12 daher der Frage nach Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeit widmen: Wie hat sich der Arbeitsbegriff im Laufe der Zeit verändert und welche gesellschaftlichen Folgen hatte seine jeweilige Struktur? Welche Modelle der sozialen Sicherung existieren neben der Erwerbsarbeit, und wie werden sie weltweit erprobt und umgesetzt? Welche Positionen und Ideen bringen KünstlerInnen der documenta 12 zu diesem Thema mit und welche alternativen Modelle des Lebens und Arbeitens können gemeinsam mit ihnen sowie den Gästen der documenta 12 und der Kasseler Öffentlichkeit entwickelt werden? Für den Salon des Refusés werden erwerbslose und prekär beschäftigte Personen aus unterschiedlichen Milieus gesucht, die sich für dieses Themenspektrum interessieren, und die ihr Wissen sowie ihre Erfahrungen in Diskussionen und Veranstaltungen zu den Veränderungen in der Erwerbsarbeitsgesellschaft einbringen möchten. Insbesondere Frauen sind aufgefordert sich in den Salon einzubringen - die früheren Salons des Adels und des aufkommenden Bürgertums wurden in der Regel von Frauen geleitet und deren kommunikative Fähigkeiten wurden damals wie heute hoch geschätzt.
Der Salon des Refusés in den Räumlichkeiten des ehemaligen Polizeipräsidiums am Königstor wird ein Ort der Selbstbildung und der politischen-kulturellen Bildung sein: Künstlerische Arbeiten, Filme, Texte sowie Gespräche mit KünstlerInnen, Gästen und KunstvermittlerInnen der documenta 12 dienen als Ressource für diesen Bildungsprozess und begleiten den Salon während der 100 Tage.
Wer Interesse hat im Salon des Refusés mitzuwirken melde sich bitte bis zum Juni 2007 unter der Mailanschrift:
einladung@salon-des-refuses.info
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