Zu Besuch in Göttingen: der Querdenker Frithjof Bergmann
Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0087d0e/wordpress/wp-includes/formatting.php on line 74
Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0087d0e/wordpress/wp-content/plugins/wp-lightbox2/wp-lightbox2.php on line 45
Die Uni Göttingen ist in den letzten Jahren nicht gerade ein Quell orgineller Entwürfe zur etablierten Kultur und Arbeitswelt. Umso erfreulicher, dass die Kooperationstelle der Universität den Philosophen und Aktivisten Prof. Frithjof Bergmann zu einem Vortrag eingeladen hatte.
Frithjof Bergmann, geboren in Sachsen, gewann als 19jähriger mit einem Aufsatz zur “Welt, in der wir leben wollen” ein Studienjahr in Oregon von der österreichischen US-Botschaft und blieb in Amerika. Dort schlug er sich zunächst als Tellerwäscher, Preisboxer, Fließband- und Hafenarbeiter durch. Später schrieb er Theaterstücke und lebte fast 2 Jahre lang als absoluter Selbstversorger auf dem Land bevor er ein Philosophiestudium begann. Er studierte an der Eliteuniversität Princeton, promovierte mit einer Arbeit über Hegel und erhielt Lehraufträge in Princeton, Stanford, Chicago und Berkeley. Von 1978 an hat er einen Lehrstuhl für Philosophie, später auch für Anthropologie an der University of Michigan, Ann Arbor, inne. 1984 gründet er zusammen mit General Motors das erste Zentrum für Neue Arbeit in der Automobilstadt Flint in Michigan. New Work wurde zu seiner Lebensaufgabe. In seinem Göttinger Vortrag ging Bergmann von der These aus, das herkömmliche Arbeit keine Vollbeschäftigung mehr schaffen wird. Die Welt besteht aus Oasen des Wohlstand, von dem über 80 Prozent der Weltbevölkerung auf Dauer ausgeschlossen sind. Die weiter vorschreitende Automatisierung der Arbeitsvorgänge, die Globalisierung der Warenproduktion und die zunehmende Verstädterung schaffen einen Trend, der die alte Arbeitsformen weiter abschafft. Aus dieser Erkenntnis haben Bergmann und seine Mitstreiter das Projekt “Neue Arbeit” entwickelt, das bereits weltweit agiert. Ein Aspekt ist die Dreiteilung herkömmlicher Arbeitszeit in normale Erwerbsarbeit, in Highttech Eigenproduktion und in sogenannte Arbeit die wir “Wirklich, wirklich wollen”. Ein Ansatz der über die normale theoretische Systemkritik hinweggeht und Alternativen aufzeigt. Aber auch ein Ansatz, der von vielen politschen Linken als Nischenwirtschaft kritisiert und abgelehnt wird. Ein lebhafte Veranstaltung, vielleicht gelingt es in Göttingen ein Projekt “Neue Arbeit” ins Leben zu rufen.
Material zum Thema:
www.newwork-newculture.net
Wir nennen es Arbeit - Buchkritik in der radio lounge
Keine Kommentare
Noch keine Kommentare.
Leider ist die Kommentarfunktion zur Zeit deaktiviert.